Die Funktionen des Sanitätshauses

11 Dezember 2020
 Kategorien: Medizinische Ausstatung und Versorgungsmaterialien, Blog

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Nach dem Besuch des Orthopäden oder Facharztes geht es direkt zum Sanitätshaus. Hier findet der Patient verschiedene medizinische Hilfsmittel sowie das benötigte Verbrauchsmaterial. Bei vielen Artikel benötigt er entweder ein Rezept, eine Verordnung oder bezahlt selbst.
Handelt es sich um einen Fall der Palliativmedizin, stellt der Anbieter beispielsweise Pflegebetten, Rollstühle und Rollatoren für die häusliche Pflege zur Verfügung. Der Patient bezahlt pro Artikel oder Gerät eine Rezeptgebühr. Nach Beendigung der Behandlung holen seine Mitarbeiter den verliehenen Gegenstand meistens wieder ab.
Nach der Anlieferung sind sie auch für den fachgerechten Aufbau verantwortlich. Sie stellen sicher, dass beispielsweise das betreffende Pflegebett in ordnungsgemäßen und funktionalen Zustand ausgeliefert wird. Veränderungen und Reparaturen während der Ausleihphase werden ebenfalls vom Verleiher ausgeführt.
Die meisten Sanitätshäuser bestehen aus einem Ladenlokal und einer Werkstatt. In dieser werden unterschiedliche Einzelanfertigungen für die Kunden hergestellt. Manchmal müssen serienmäßige Modelle an die speziellen Bedürfnisse der Patienten angepasst werden.
Geht es um ein vom Arzt verordnetes Hilfsmittel, übernimmt die betreffende Krankenkasse den überwiegenden Teil der Kosten. Neben diesen Angeboten führt das Unternehmen zahlreiche medizinisch sinnvolle Produkte, die nicht im Leistungskatalog der Kassen stehen. Darunter fallen Wellnessartikel, manche Miederwaren oder Gymnastikbälle.

Ein Sanitätshaus kann nur wirtschaftlich arbeiten, wenn es eine kassen- und privatärztliche Zulassung erhält. Da das Unternehmen eine Reihe von handwerklichen Arbeiten übernimmt, müssen diese Tätigkeiten teilweise von Orthopädiemechanikern und Bandagisten durchgeführt werden. Handelt es sich um individuelle handwerkliche Leistungen, kommen für diese Aufgaben nur ausgebildete Techniker infrage. Tritt die handwerkliche Zurichtung in den Hintergrund, können auch erfahrene Mitarbeiter mit den Herausforderungen betraut werden. Sie müssen jedoch jeweils mindestens fünf Berufsjahre in diesen Aufgabenfeldern aktiv tätig gewesen sein.
Es gibt Anbieter, die sich auf Reha-Patienten konzentrieren. Unter Rehatechnik versteht man eine Rehabilitation oder Wiederherstellung des Gesundheitszustandes. Auf diese Weise soll ein Mensch, der durch eine Krankheit oder einen Unfall körperlich eingeschränkt ist, wieder in den gesellschaftlichen Alltag integriert werden. Hierzu gehören beispielsweise Gelenkprotesen, Rollstühle und Bandagen. Sie leisten somit einen wesentlichen Beitrag, um die menschliche Ehre des Patienten wiederherzustellen und ihm sein ehemaliges soziales Umfeld zu ermöglichen.
Die Mitarbeiter des Sanitätshauses können die Patienten besuchen und die Hilfsmittel direkt in deren Wohnungen anpassen. Der jeweilige Besuch wird zuvor telefonisch angemeldet, damit sich der Kunde darauf einstellen kann.
Sie arbeiten außerdem beispielsweise mit Palliativdiensten und den behandelnden Ärzten zusammen.
Einige Häuser sind in die Organisation von Krankenhäusern eingebunden. Hier befindet sich das jeweilige Ladengeschäft sowie die angeschlossene Werkstatt in unmittelbarer Nähe der Klinik. Benötigt der Patient nach einer Operation eine Gehhilfe, bekommt er sie direkt vom Vertragspartner.
Vor einigen Jahren wurden die Präqualifizierungsverfahren eingeführt. Dabei muss sich das betreffende Sanitätshaus um eine entsprechende Anerkennung bewerben. Wird diese gewährt, kann es mit Krankenkassen passende Verträge abschließen. Allerdings gibt es eine zeitliche Begrenzung. Nach fünf Jahren benötigt der Inhaber erneut eine aktuelle Zulassung.